Es ist Herbst...
Ordentliche Natur
Nur ist die Natur eben nicht ordentlich. Laub, Samenstände und abgestorbene Pflanzen – all die Dinge die wir Menschen so fleißig wegräumen und beseitigen – haben in der Natur im Winter wichtige Aufgaben und es lohnt sich unsere Gewohnheiten mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Stört das Laub wirklich jemanden? Muss schon im Herbst alles zurückgeschnitten werden oder reicht es auch dies im Frühjahr zu tun? Muss der Garten wirklich umgegraben werden oder würde dem Boden eine Schicht Mulch gut tun?
Artensterben
Im Moment wird ja viel über das Insektensterben, den damit verbundenen Rückgang der Singvogelarten und den Naturschutz im Allgemeinen disskutiert. Jeder hat ein ‘Insektenhotel’ (zum Sinn und Unsinn dieser könnt ihr hier mehr lesen) im Garten und füttert die Vögel, doch kaum einer macht sich Gedanken was die allherbstliche Aufräumaktion für Auswirkungen hat. Was hat das nun mit Natur-, Vogel- und Insektenschutz zu tun? Jede Menge! Die Samenstände vieler Pflanzen dienen Vögel im Winter als Nahrung und Insekten als Überwinterungsquartier. Reisighaufen und das Laub, das im Moment so ordentlich zusammengerecht und entsorgt wird, bieten kleinen Tieren, Insekten und dem Boden selbst, Schutz vor den winterlichen Themperaturen.
Auch der BUND und andere Naturschutzorganisationen weisen inzwischen darauf hin, dass man lieber nicht ‘aufräumen’ sollte. Mehr dazu hier
Ich persönlich finde die Samenstände vieler Pflanzen sogar sehr schön, vor allem wenn sie mit Frostkristallen bedeckt sind. Man kann auch im Frühjahr noch aufräumen und den Igeln, Käfern und all den andere Tierchen ein schönes Winterversteck und ausreichend Nahrung lassen. Wer es nicht erträgt, den ganzen Garten ‘unaufgeräumt’ zu lassen, der kann ja mit ein paar wilden Ecken anfangen.