Selbstgemachtes Kokos-Deo

Deo selber machen

Seit einigen Jahren machen wir nun unser Deodorant selbst. Begonnen haben wir damit, nachdem wir uns etwas mit der Herstellung von Aluminium und dessen Wirkung beschäftigt hatten.
 
Auf die Idee, dass in einem Deo Aluminium sein könnte, muss man erst einmal kommen. Und der Gedanke, dass etwas so alltägliches wie unsere Deos mit Brustkrebs, Alzheimer und anderen schwerwiegenden Erkrankungen in Verbindung stehen könnten, ist erschreckend. Es scheint aber allgemein bekannt und kein Geheimnis zu sein, dass Aluminium auf uns und die Umwelt meist negative Auswirkungen hat. Zudem kommt reines Aluminium in der Natur nicht vor und es wurde bis heute noch kein Lebewesen/natürlicher Zusammenhang gefunden der eine Verwendung dafür hat – was einem doch sehr zu denken geben sollte.
 
Warum ist Aluminium schädlich? Es wirkt zum Beispiel neurotoxisch, was bedeutet, dass es Nervenzellen beschädigen kann. Außerdem kann es generell Zellschädigend wirken und da Aluminium ein Metalloöstrogen ist, wird es auch mit Brustkrebs in Verbindung gebracht.
 
Wer sich näher mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich die Dokumentation “Akte Aluminium" von arte. Sie ist sehr umfangreich, informativ und auch deprimierend.

Nun aber zurück zum Thema: Wir stellen also unser Deo selber her und sind sehr zufrieden damit. Das Rezept haben wir irgendwann einmal im Internet gefunden und über die Jahre haben wir die Zusammensetzung nur ein bisschen verändert. Die Grundzutaten sind gleich geblieben: Kokosöl, Natron und Speisestärke.

Kokosöl wirkt desodorierend und riecht wunderbar. Es eignet sich gut zur Herstellung dieser Paste, da es bei Raumtemperatur (20°C) fest bleibt, jedoch schmilzt wenn es auf die Haut aufgetragen wird.
 
Natron wirkt alkalisch und fördert so ein basisches Milieu in dem sich die Bakterien, die den Schweißgeruch verursachen, nicht wohl fühlen. Wer allerdings empfindliche Haut hat sollte mit Natron vorsichtig sein und die angegebene Menge verringern.
 
Die Speisestärke stellt meines Wissens nur einen Füller da. Womöglich mindert sie die Schweißbildung, dazu konnte ich allerdings nichts Handfestes finden.
 
Als weitere Zutaten bieten sich ätherische Öle wie Teebaum- oder Salbeiöl an, da sie Antibakteriell wirken und zudem gut riechen. Auch hier ist bei empfindlicher Haut Vorsicht geboten.

Kokos-Deo Rezept

6EL Kokosöl
3EL Natron
3EL Speisestärke
ca. 5 Tropfen ätherisches Öl
 
Das Kokosöl wird im Wasserbad geschmolzen und danach gut mit den anderen Zutaten vermengt. Während das Kokosöl fest wird, rühren wir meist noch etwas um, damit sich kein Bodensatz bildet.
 
Dieses Deo wird nach dem Waschen/Duschen aufgetragen und es reichen meist kleine Mengen. Kurz nach dem Rasieren, sollte man allerdings etwas mit dem Aurftragen warten. Ich habe damit zwar keine Probleme aber je nach Hauttyp kann es zu Rötungen oder Irritationen kommen.
 
Abhängig von der Umgebungstemperatur ist es etweder fest (dann bietet sich ein kleiner Löffel zur Entnahme an), cremig oder flüssig (dies passiert allerdings wirklich nur bei sehr hohen Außentemperaturen). Falls es sich einmal verflüssigt, lohnt es sich das Deo kurz umzurühren, damit sich die Zutaten nicht in Schichten absetzen.

Wer auch im hochsommer eine Creme bevorzugt, sollte sich dieses Rezept einmal ansehen. Für diese Sommerversion haben wir die Anteile an Natron und Speisestärke erhöht. So bleibt die Deocreme auch an heißen Tagen cremig.

Wir sind mit der Wirkung unseres sehr zufrieden. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass es kein Antitranspirant ist. Es verhindert also nicht, dass man schwitzt, es verhindert lediglich den Schweißgeruch. Die Umstellung von einem Antitranspirant auf dieses Deo kann daher etwas Umgewöhnungszeit in Anspruch nehmen.

UPDATE November 2022: Nachdem dieser Deo nun Jahrelang super funktioniert hat, tut er dies seit einigen Wochen gar nicht mehr. Nach einigen Iltismomenten bin ich nun auf etwas anderes umgestiegen. Inzwischen gibt es auch viele Produkte auf dem Mart die einiges anders machen und die Auswirkungen von Aluminium sind noch immer nicht bewiesen. Da ich es aber seltsam finde mir die Schweisporen mit Alu zu verstopfen, achte ich weiterhin darauf, dass mein Deo Aluminiumfrei ist.

Stellt ihr bereits euer eigenes Deo her? Wie ist die Zusammensetzung und seid ihr damit zufrieden?

Teile diesen Beitrag

2 Kommentare zu “Selbstgemachtes Kokos-Deo

  1. Danke für das tolle Deo-Rezept! Ich liebe Kokosöl, da es auch den Windelbereich von meinem Baby sauber hält, Rötungen vorbeugt und hautfreundlich ist. Allerdings weiß ich immer nicht, ob es so nachhaltig ist Kokosöl zu verwenden, immerhin muss das auch erstmal importiert werden. Weißt du dazu Näheres, wie zB. etwas über den ökologischen Fußabdruck oder über Anbau/Produktion von Kokos-Produkten? Liebe Grüße, Charlie

    1. Hallo Charlie, da hast du natürlich vollkommen recht! Kokosöl kommt leider nicht aus der Region. Ich kaufe zwar immer Faires Bio Kokosöl aber es muss ja trotzdem um die halbe Welt geschifft werden… Über den Fußabruck kann ich dir leider wenig sagen. Wir haben schon überlegt, auf irgend ein heimisches Öl umzusteigen. Leider haben sie alle nicht die eigenschafft bei Raumtemperatur fest zu werden. Eine andere Überlegung war ob man mit Bienenwachs die Festigkeit hinbekommt. Aber das müssen wir noch ausprobieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nom nom nom... Diese Seite verwendet Cookies! Mehr lesen...

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Seite sind auf "Cookies erlauben" eingestellt um das beste Ergebnis zu gewährleisten. Wenn sie diese Website verwenden ohne Ihre Cookie-Einstellungen zu ändern oder wenn sie "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden.
Zur Datenschutzerklärung geht es hier entlang: https://www.wendlandrand.de/datenschutz/

Schließen