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Die Brennnessel – Ein Multitalent

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Das erste Grün

Nach dem grauen, langen Winter sind die ersten grünen Blätter eine wirkliche Wohltat. Eine der ersten Pflanzen, die bei uns im Garten erscheint, ist die Brennnessel (Urtica dioica).
Da große Teile unseres Grundstücks noch wild und ungebändigt sind, haben wir sehr viele Brennnesseln derer wir noch Herr werden wollen. Keine Sorge, es gibt auch in unserem imaginären, fertiggestellten Garten eine wilde Zone wo Brennnesseln auch weiterhin wachsen dürfen. Nur direkt am Haus, in den Hauptgarten-Arealen und den Sitzecken sind sie eher fehl am Platz.
Da der Februar dieses Jahr vergleichsmäßig warm war, konnten wir die ersten Brennnesselspitzen bereits im März ernten. Wir versuchen saisonal zu essen und da unser Garten im Winter noch nicht sonderlich produktiv ist und das Angebot unserer CSA im Moment (was Grünzeug angeht) auch etwas dürftig ist , waren die ersten Brennnessel und Giersch Gerichte eine wahre Wohltat.

Ein wahres Multitalent

Brennnesseln sind wahre Multitalente. Sie enthalten Flavonoide, Vitamin A und C, Eisen, Mangan, Kalium, Calcium und vieles mehr. Man kann die Blätter und Samen essen, sie als Tee trocknen, sie eignet sich zur Herstellung von Stoffen und Seilen und als Brennnesseljauche ist sie im Garten sehr vielseitig einsetzbar.

In der Küche...

In der Küche kann man sie grundsätzlich überall einsetzen wo das Rezept nach Spinat verlangt. So könnt ihr sie in Saucen, Risottos, Suppen, Stir frys, als Beilage, in Aufläufen und (wie auf dem Bild) als Zutat einer Quiche verwenden. Oder sucht gleich nach tollen Brennnessel-Rezepten wie diesen Pfannkuchen mit Brennnesselfüllung oder leckere Brennnessel-Chips.

Es hat etwas gedauert bis ich eine gute Methode gefunden habe um den Sand vollkommen aus den Brennnesseln zu waschen. Wenn dies nicht gelingt, dann knirscht das Essen nachher und das ist nicht sonderlich angenehm.
Ich sammel nur die obersten Spitzen (ca. 6 Blätter) der Brennnesseln und weiche sie anschließend in Wasser ein. So löst sich der meiste Schmutz und man kann sie bevor man sie klein schneidet noch unter laufendem Wasser abspühlen.
So erhaltet ihr knirsch-freie Brennnesseln.

Brennnesseltee

Wenn man die Blätter trocknet, kann man sie gut als Tee aufbewahren. Brennnesseltee wird eine entwässernde, harntreibende, entschlackende Wirkung nachgesagt. Desweiteren wird er oft bei Blasenentzündungen, Menstruationsbeschwerden und als Booster fürs Immunsystem angewendet (Quelle).
Auch die getrockneten Wurzeln können als Tee zubereitet werden und sollen zum Beispiel bei Nierenentzündungen lindernd wirken. Wer sie nicht selbst ausgraben möchte kann sich hier einen Vorrat zulegen*

Brennnesselsamen

Die Samen werden im Herbst geerntet und entweder getrocknet oder geröstet. Sie enthalten viel Protein und können zum Beispiel im Salat, im Joghurt, als Pesto oder Gewürz verwendet werden. Sie haben einen leicht nussigen Geschmack und schmecken als Pulver gemahlen auch in Smoothies oder Shakes.

Als Textil...

Schon seit je her haben Menschen Textilien aus Brennnesseln hergestellt. Seit einigen Jahren gewinnt diese Alternative Faserpflanze nun wieder an Beliebtheit und ich hoffe sehr, dass sie sich wieder durchsetzt. Stoffe aus Brennnessel haben einen natürlichen Glanz und sind sehr gut darin Feuchtigkeit zu regulieren.

Gesine Jost hat vor einigen Jahren ihre Masterarbeit zum Thema “Verbrennnesselt/Möglichkeiten einer Textilen Zukunft" geschrieben. Ihre Kleidung gibt es zu Beispiel im Avocadostore zu kaufen. Es gibt noch einige andere Hersteller die sich an der Brennnessel versuchen. Es werden neue Sorten gezüchtet die Längere Fasern haben und sich besser verarbeiten lassen. Denn die industielle Gewinnung von Nesselfasern ist nicht ganz einfach, die Ökobilanz ist jedoch bei weitem besser als zum Beispiel die der Baumwolle. Für ein T-Shirt aus Baumwolle werden im Durchschnitt 15.000 Liter Regenwasser beansprucht, bei einem Shirt aus Brennnesselstoff sind es dagegen nur 4.000 Liter (Quelle). Außerdem ist die Brennnessel eine sehr robuste Pflanze, die bei uns angebaut werden kann und kaum Wasser oder Pestizide benötigt.

Brennnesselstoff könnt ihr aber auch selbst herstellen. Das erfordert etwas Geduld und Fingerspitzengefühl, ist aber durchaus möglich. Im folgenden Video wird der ganze Prozess gezeigt. Erst werden die Brennnesseln geerntet und von Blättern und den fießen Härchen befreit, dann müsse sie erstmal trocknen bzw. verrotten (ähnlich wie beim Leinen). Anschließend beginnt der Prozess der Fasergewinnung. Die Stängel werden gebrochen und geschabt bis die feinen Fasern übrig bleiben. Diese können dann versponnen und zu Textilien verwebt werden. Dieses Video ist auf englisch, es gibt zwar deutsche Untertitel, die aber leider nicht vollständig sind. Den Prozess kann man aber auch ohne Englischkenntnisse nachvollziehen.

Im Garten...

Brennnesseljauche

Viele Gärtner schören auf Brennnesseljauche als Dünger, Pflanzenkur und auch gegen Blattläuse und andere ‘Schädlinge’.

Um Brennnesseljauche herzustellen benötigt ihr natürlich Brennnesseln. Setzt ihr die Jauche im Mai an, so wird sie Stickstoffreich, bei einer späteren Ernte beinhaltet sie weniger Stickstoff aber dafür mehr Eisen, Calcium, Schwefel und Magnesium.

Des weiteren benötigt ihr

  • Ein großes Gefäß,
  • Einen Stock oder etwas zum umrühren
  • Einen Deckel oder Netz um Tierchen draußen zu halten
  • Und einen sonnigen Platz, an dem der Gestank niemand stört

Ihr zerkleinert die Brennnesseln etwas und gebt sie in das Gefäß. Dann gießt ihr dieses mit Wasser auf und rührt kräftig um. Nun den Deckel/das Netz drauf und an einen sonnigen Platz stellen. Ab und an solltet ihr das Gemisch umrühren und nach einigen Tagen fängt das Ganze schon an zu stinken.

Rigotti mischt zu diesem Zeitpunkt noch etwas Gesteinsmehl zum binden des Geruchs unter.

Nach 1-2 Wochen sollte die Jauche fertig sein. Das erkennt ihr daran, dass keine Bläschen mehr zu sehen sind, die Brühe dunkler geworden ist und sich die Pflanzenmasse stark zersetzt hat. Nun kann das ganze gesiebt werden oder ihr entfernt einfach die Überreste der Pflanzen. Nun kann die Jauche verdünnt (zwischen 1:10-1:50) und angewendet werden.

Hier könnt ihr auch noch Rigotties Anleitung ansehen:

Zum Anbinden von Pflanzen

Frische Brennnesseln kann man auch super zum anbinden von Pflanzen benutzen. Dazu erntet ihr einen langen Stängel, entfernt die Blätter und spaltet den Stiel wie im Video zu den Texilien gezeigt wird. Dann könnt ihr das harte Innenmaterial entfernen und habt die Fasern in der Hand. Diese könnt ihr einfach so verwenden oder ihr flechtet oder kordelt die Fasern noch mehr stabilität zu verleihen.

Als Lebensraum

Und zu guter Letzt sind Brennnesseln natürlich ein wichtiger Lebensraum für viele Raupen, Insekten und dienen auch kleineren Säugetieren als Versteck. Die Raupen einiger Schmetterlings und Falterarten ernähren zum Teil fast ausschließlich von Brennnesseln. Lasst doch eine kleine, wilde Ecke in eurem Garten und freut euch an all dem Leben und den schönen Schmetterlingen! Hier eine kleine Kostprobe von Youtube Kanal Baumi:

Habt ihr Brennnesseln im Garten? Und was stellt ihr so damit an? Lasst doch gerne weitere Tipps und Tricks in den Kommentaren da!

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3 Kommentare zu “Die Brennnessel – Ein Multitalent

  1. Danke, für diesen tollen Bericht über die Brennesel. Ich liebe diese Pflanze als Heilpflanze sehr. Im Garten habe ich eine schöne Ecke mit Brennnesseln, die ich nur etwas am zu starken Ausbreiten hindere.
    Alles Liebe
    Annette

  2. Bei meiner Oma gab es früher immer Brennnessel Tee, als Kinder mochten wir den Tee gar nicht. Aber heute liebe ich den Tee. Danke für deinen tollen Bericht und die Tipps.
    Liebe Grüße Katrin

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