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Ein ‘Insektenhotel’ wird eine Nisthilfe für Wildbienen

Gekaufte 'Insektenhotels'

Wir haben zu Ostern ein ‘Insektenhotel’ geschenkt bekommen. Ich habe mich sehr gefreut, denn ich wollte schon länger eines selber bauen. Also eine wirklich schöne Idee die allerdings einige Problemen mit sich bringt, denn die gekauften ‘Insektenhotels’ aus dem Baumarkt taugen meist nur wenig. Ich hatte mich, da ich ja selbst eines bauen wollte schon vorher belesen, was sinnvoll ist und was weniger. Und habe beschlossen diese Nisthilfe umzubauen um ihren Nutzen zu erhöhen.

Die verschiedenen Fächer

Hier also das ‘Insektenhotel’, das wir geschenkt bekommen haben. Es hat verschiedene Fächer die mehr oder minder hilfreich sind. In diesem Post werde ich ein bisschen auf die verschiedenen Fächer eingehen und euch auch noch weitern Lesestoff zum Thema empfehlen.

Rindenstückchen

Wofür dieses Fach gut sein soll kann ich mir nicht so richtig erklären. Alles was sich hier verstecken könnte, würde das bestimmt nicht machen, da solche Nisthilfen in die Sonne gehängt werden. Außerdem sind die Rindenstückchen trocken und sehr klein, sie dienen also auch nicht Käfern oder sonstigen holzbohrenden Insekten als Nist- oder Unterschlupfplatz. Ein Reisighaufen oder eine Totholzhecke schaffen hier wesentlich mehr Lebensraum.

In die Stirnseite von Nadelholz gebohrte Löcher

Gebohrte Löcher machen grundsätzlich Sinn. Allerdings weniger wenn sie in die Stirnseite des Holzes gebohrt werden. In der Natur würden solche Löcher eher selten vorkommen, da ja meist keine Baumscheiben herumliegen, sondern von außen in Äste und Stämme gebohrt wird (meist von Käfern). Und diese Frasgänge dann später von Wildbienen besiedelt werden. Außerdem leiten Bäume in dieser Richtung das Wasser – also wenn sie noch stehen von unten nach oben. Diese Funktion bleibt dem Holz erhalten und es quillt und schwindet mit der Luftfeuchtigkeit. Ihr riskiert also bei Stirnholzbohrungen Risse und somit Feuchtigkeit, Schimmel und womöglich Eindringlinge in den Brutlöchern.
Dann kommt noch dazu, dass dies weiches Nadelholz ist und somit sehr harzig. Besser ist immer Hartholz da hier die Bohrlöcher auch weniger ausfransen.
Viel mehr Sinn macht es also, die Löcher in ein gut abgelagertes Stück Hartholz zu bohren. Auch sollten sie verschiedenen Durchmesser haben und gerne auch etwas länger sein als die 4-5cm die es hier der Fall sind.
 

Abgesägte Bambusstängel

Diese abgesägte Bambusstängel sind das einzige in diesem ‘Insektenhotel’ das Sinn macht, wenn sie auch etwas kurz geschnitten sind. In kurzen Löchern werden meist oft nur männliche Wildbienen aufgezogen, da erst ab einer gewissen Lochlänge weibliche Eier gelegt werden. So entsteht ein ungleichgewicht.

'Schmetterlingsfach'

Dieses Fach soll wohl Schmetterlingen zum Überwintern dienen. Laut Werner David ist dieses völliger Blödsinn. Erstens überwintern bei uns in Deutschland nur ca. 6 Schmetterlingsarten und zweitens tun sie dies in geschützen Spalten und Höhlen und nicht in kleinen Fächern in der prallen Sonne. Außerdem mangelt es den Schmetterlingen eher weniger an Überwinterungsmöglichkeiten, sondern an geeignetem Lebensraum. Es würde also viel mehr Sinn machen eine wilde Ecke im Garten einzurichten (bzw. eine Ecke einfach in Ruhe lassen) in der auch Brennesseln, Disteln und co. sein dürfen. So finden die Rupen der Schmetterlinge Nahrung und können sich zu Schmetterlingen entwickeln.

 

Zapfenfach

Wofür dieses Fach gut sein soll kann ich mir auch nicht erklären. Alles was sich hier verstecken könnte, würde das bestimmt nicht machen, da solche Nisthilfen in die Sonne gehängt werden. Ein Reisighaufen oder eine Totholzhecke sind auch hier viel sinnvoller.

 

Der Umbau

Also habe ich dieses ‘Insektenhotel’ ein bisschen umgebaut. Ich hatte noch einige Baumbusstängel die ich in verschiedenen Längen abgesägt habe. Bambus hat an den Knotenpunkten immer ein Verschlussplättchen das ich mit einem starken Draht oder einem Nagel durchstochen habe. Meine Stängel waren zum Teil markhaltig, dieses habe ich auch mit einem dicken Draht entfernt und ausgeklopft. Dann sollte man noch darauf achten, dass die Bienchen sich nicht verletzen können. Also alle Eingänge und durchstoßenen Plättchen schleifen, sodass keine Splitter mehr abstehen.
Dann habe ich noch verschiedenen goße Löcher in ein Stück Esche gebohrt und auch hier mit einer Rundfeile die Löcher bearbeitet.
Zum Schluss habe ich noch ein Dach gebaut um die Nisthilfe vor Regen zu schutzen. Dazu habe ich einfach eine 5 Liter Olivenöldose aufgeschnitten, die wir eh noch hatten und sie umfunktioniert.

Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen und die Nisthilfe für Wildbienen ist bereits gut besiedelt. Die Bambusstängel wurden als erstes angenommen und inzwischen sind auch schon einige der gebohrten Löcher besiedelt. Die holen Stängel aus dem Garten, die ich ins mittlere Fach gesteckt hatte, hat irgendwer herausgezogen, hier werde ich mir also etwas neues einfallen lassen. Ich bin gespannt wie es weiter geht!

Mehr Lesestoff zum Thema

Ich bin wirklich kein Experte auf diesem Gebiet, wer sich also für Wildbienen interessiert und vielleicht selbst ein ‘Insektenhotel’ oder eine Nisthilfe bauen möchte, dem empfehle ich folgende Seiten:

 
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2 Kommentare zu “Ein ‘Insektenhotel’ wird eine Nisthilfe für Wildbienen

  1. Super, denn es ist immer wieder traurig, was für ein Schrott an Leute verkauft wird, die doch was gutes wollen 🙂 So hilft die Hilfe viel besser. Aber man sollte sich auch im klaren drüber sein, daß über 90% der Wildbienen im Boden nisten, und deshalb offene, sandige, sonnige oder leicht beschattete Bodenstellen ganz arg hilfreich sind (um die herum natürlich viele nektar- und pollenspendende Pflanzen stehen sollten, denn ohne Nahrung drumrum hilft auch die beste Niströhrengelegenheit nix. Aber das weißt Du, da renn’ ich offene Türen ein – die Seiten, die Du verlinkt hast, sind wunderbar!! 🙂

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