Labane selber herstellen
Nachdem ich euch schon erzählt habe, wie wir unseren Joghurt machen, geht es nun weiter mit einer art israelisch/arabischem Frischkäse. Labane (לבנה) ist ein abgetropfter Joghurt, der in vielen Ländern des Nahen Ostens gerne gegessen wird. Die Rezepte sind natürlich regional unterschiedlich aber das Grundprinzip ist einfach: Man lässt fertigen Joghurt in einem Musselin Tuch abtropfen, bis er eine frischkäseähnliche, cremige Konsistenz bekommen hat. In diesem Post geht es um die Version, die ich kennen gelernt habe, während ich in Israel gelebt habe. Dort gibt es ihn in jedem Supermarkt zu kaufen und er wird gerne auf Brot/mit Pita, in Salat oder einfach so gegessen. Auch kochen und backen kann man mit Labane gut, hier sind der Fantasie also keine Grenzen gesetzt. Versucht ihn einfach so einzusetzen wie ihr Frischkäse, Crème Fraîche, Quark oder saure Sahne verwenden würdet.
Nun aber zu den Details:
Rezept
Was ihr benötigt:
- Joghurt
- Musselin Tuch/Mulltuch
- Evtl. ein Sieb oder ähnliches
- Eine Schüssel oder Topf zum Auffangen der Molke
- etwas Salz
- Optional: Kräuter wie Minze, Schnittlauch, Thymian, Oregano oder auch Knoblauch, Zatar oder Olivenöl
Abtropfen lassen...
Zur Herstellung von Labane benötigt ihr fertigen Joghurt. Diesen könnt ihr selbst herstellen (Rezepte findet ihr hier und hier) oder ihr verwendet gekauften, das funktioniert auch. Um diesen Joghurt abtropfen zu lassen, legt ihr ein Mulltuch in euer Sieb und platziert dieses auf dem Topf oder der Schüssel. Dann könnt ihr den Joghurt in das Mulltuch geben und ihn für einige Stunden abtropfen lassen.
Eine andere Variante ist, das Tuch zum Beispiel an einem Küchenschrank oder mit einem Kochlöffel über einem großen Topf aufzuhängen. Dann benötigt ihr nicht unbedingt ein Sieb. Ihr knotet einfach die Ecken des Tuches zusammen und hängt es auf.
Konsistenz & Säuerung...
Je nach gewünschter Konsistenz, verwendetem Joghurt und der Temperatur des Raumes dauert das unterschiedlich lange. Schaut also ab und zu nach und sehr ob euer Labane schon cremig geworden ist. Meist reicht ein Abtropfen über Nacht. Je länger der Joghurt abtropft und je wärmer die Außentemperatur ist, desto saurer wird das Endergebnis. Wenn es also gerade Hochsommer ist, kann es Sinn machen, den Joghurt im Kühlschrank oder Keller Abtropfen zu lassen.
Falls ihr seht, dass die untere Schicht des Joghurts bereits sehr viel Molke verloren hat, die obere Schicht allerdings noch viel flüssiger ist, könnt ihr die Schichten einfach etwas umrühren, so läuft die Molke schneller ab.
Wenn ihr eine cremige Konsistenz erreicht habt, kommt die Masse in eine Schüssel und wird mit etwas Salz (je nach belieben auch Kräuter oder Olivenöl) vermischt.
Haltbarkeit
Diese Art von Labane hält sich ein paar Tage im Kühlschrank. Wer ihn allerdings etwas länger aufheben möchte, kann ihn zu Bällchen formen und in Olivenöl einlegen. Hierfür muss die Masse allerdings relativ fest und eure Hände feucht sein, sonst ist das sehr schwierig umzusetzen. Die Bällchen sollten ganz mit Olivenöl bedeckt sein, dann halten sie sich dann deutlich länger. Für Variationen könnt ihr dem Olivenöl verschiedene Kräuter, Knoblauch oder Chillies zusetzten.
Versionen für Ungeduldige...
Gebt bei der Herstellung eures Joghurts (link) etwas Lab hinzu. Etwa einen Tropfen in zwei Esslöffel Wasser verdünnt, reicht schon für bis zu 10 Liter Milch. Diese Mischung könnt ihr nach Zugabe des Joghurts/der Kultur in die Milch mischen, kurz bevor ihr den Joghurt in Gläser füllt. So wird der Joghurt später fester und tropft schneller ab. Diese Methode kann auch an sehr heißen Tagen von Vorteil sein, da die Säuerung in diesen Bedingungen schneller voranschreitet.
Dieser Post ist Teil der Blogparade ‘Die weltbesten Rezepte mit Vitamin B12’ des Blogs Ur-Gesunde Ernährung und Naturmedizin.
Schaut auch gerne bei den anderen TeilnehmerInnen vorbei:
- Singaporean Chilli-Crabs von Michelle, The Road most Travelled
- Der cremigste Käsekuchen mit Erdbeeren und was Käsekuchen mit Vitamin B12 zu tun hat von Jenny, vom Blog jenny is baking
- Chia-Pudding, zuckerfrei von Caro vom Blog frauenpower trotz ms
- Gebackener Feta mit Tomaten von Sassy vom Blog Sassy’s Weg mit Get Fit Fitness
- Nonno’s italienische Thunfischpasta von Michelle vom Blog The Road most Travelled
- Fitness-Quark-Becker von Jan vom Blog Simple Fit
- Lachs à L’Orange von Lothar von Lothar`s Blog
Hallo Katharina,
Danke dass du an meiner Blogparade teilnimmst, toll, ich freue mich- bin noch am Sammeln, du bist die erste Paraden-Teilnehmerin, ich finde das Rezept plus die Fotos Klasse, plus mit wertvollem B12, ich schätze 0,4 ųg pro 100 g, aber ich rechne später noch genauer und schreibe dir … liebe Grüße Bettina
Liebe Katharina,
das klingt wirklich einfach und pfiffig, aber mega lecker!!
Ich liebe es, wenn man Rezepte aus verschiedenen Ländern mitbringt. Vor allem wenn man dort gelebt hat und das zuhause nachmacht, dann ist das ein bisschen wie “Heimat im Fernwehland”, weißt du was ich meine?
Ich glaube, das werde ich mal ausprobieren 🙂
<3
Michelle
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Joghurt oder Labane selber zu machen. Dachte auch das wäre extrem aufwendig. Gut, ganz einfach scheint es ja nun wirklich nicht zu sein. Aber auf jeden Fall ne tolle Sache. Schade, dass ich weder den Platz noch die Geduld dafür habe… 🙁
Klasse
Danke für den schönen Artikel.
Mal sehen was es noch auf deiner Seite zu lesen gibt.